Tongariro Nationalpark

Südlich des Tauposees befindet sich ein landschaftliches Highlight bei einer Reise nach Neuseeland: der Tongariro Nationalpark. Er liegt im Zentrum der Nordinsel und ist der größte Nationalpark Neuseelands. Seit 1993 zählt er zudem zum Weltkultur- und Weltnaturerbe der UNESCO. Zum Park gehören unter anderem die drei aktiven Vulkane Tongariro, Ruapehu und Ngauruhoe. Wanderer, Bergsteiger und Wintersportler kommen hier gleichsam auf ihre Kosten. Und auch für Herr der Ringe-Fans wird einiges geboten.

Tongariro Nationalpark

Tongariro Alpine Crossing: Vorbei am Schicksalsberg zu den Emerald Lakes

Am bekanntesten ist der Tongariro Nationalpark wahrscheinlich für die dortige Alpenüberquerung, den Tongariro Alpine Crossing. In etwa 6 Stunden gelangt man über einen 19,4 Kilometer langen Wanderweg vom westlichen Mangatepopo-Tal zum Ketetahi-Parkplatz auf der Nordseite des Nationalparks. Der Weg führt zunächst an den Soda Springs und dem Südkrater vorbei bis zum höchsten Punkt der Strecke: den 1886 Meter hohen Red Crater.

Das Plateau eröffnet einen traumhaften Blick hinab auf die türkisfarbenen Emerald Lakes und den dahinter liegenden Blue Lake. Von dort geht es bergab zur Ketetahi-Hütte und danach weiter bis zum Parkplatz an der SH46. Wer will, kann statt der Eintagestour auch eine Mehrtageswanderung auf dem 48 Kilometer langen Tongariro Northern Circuit machen. Bei beiden Touren lohnt es sich jedenfalls, früh aufzustehen, um den Touristenmassen zu entgehen: An schönen Sommertagen sind nämlich allein bis zu 2000 Wanderer auf dem Tongariro Alpine Crossing unterwegs.

Emerald Lakes

Für Herr der Ringe-Fans ist der Tongariro Nationalpark ebenfalls einen Abstecher wert: Der 2291 Meter hohe Mount Ngauruhoe diente bei den Dreharbeiten zur Filmtrilogie als »Schicksalsberg«. Auch er kann im Rahmen des Alpencross erklommen werden, wofür etwa zwei bis drei Stunden zusätzlich eingeplant werden sollten. Weitaus einfacher ist der Aufstieg auf den namensgebenden Mount Tongariro. In knapp einer Stunde ist der Gipfel in 1967 Metern Höhe erreicht.

 

Skifahren, Snowboarden und Wintersport im Tongariro Nationalpark

Im Winter sollte der Tongariro Alpine Crossing am besten nur mit einem erfahrenen Guide gegangen werden. Eis und Schnee und unvorhersehbare Wetterverhältnisse können sonst für große Gefahren sorgen. Dafür kommen Ski- und Snowboard-Fahrer dann im Tongariro Nationalpark voll auf ihre Kosten: Von Juli bis Anfang November laden die beiden 100 Quadratkilometer umfassenden Skigebiete Whakapapa und Turoa zu Pistenspaß ein. Insgesamt 24 Lifte bringen dort alle Wintersportler zu den Abfahrten der größten Skigebiete auf der Nordinsel Neuseelands.

Sowohl im Sommer als auch im Winter sollte dabei aber nie vergessen werden, dass es sich beim Tongariro Nationalpark um ein aktives Vulkangebiet handelt. Wie verheerend die Folgen eines Vulkanausbruchs sein können, zeigte sich am 24. Dezember 1953. Der damalige Ausbruch des Ruapehu löste eine Schlammlawine aus, durch die die Tangiwai-Eisenbahnbrücke schwer beschädigt wurde. Beim Überqueren der Brücke durch den aus Wellington kommenden Nachtexpress brach die Brücke ein und riss insgesamt fünf Waggons mit in die Tiefe. 151 Menschen starben beim größten Eisenbahnunglück in der Geschichte Neuseelands, an das heute ein Denkmal im Tongariro Nationalpark erinnert.

Lage des Tongariro Nationalparks